Nachdem meine Tochter Jasmin am Mittwoch von Luleå aus wieder in die Schweiz geflogen ist, bin ich Richtung Arvidsjaur losgefahren (da, wo ich vor über 2 Monaten auf Draisinenfahrt war). Da gestern ein wunderbar sonniger Tag war, bin ich unterwegs wandern gegangen. Dabei war es schwierig, nicht auf Heidelbeeren zu treten.
Heidelbeerstrauch
Nach der Ernte
Ernte
Gestern Abend bin ich dann über 11 Kilometer ziemlich schlechter Piste gefahren, um in das Reivo Naturreservat bei Arvidsjaur zu gelangen. Da soll es uralte Föhren haben. Und zum Wandern soll es paradiesisch sein. Doch dumm gelaufen - im heutigen Regen ist Wandern keine Aktivität, die wirklich Spass machen würde.
Im Tourist Office von Arvidsjaur, wo ich am Nachmittag hinfahre (nachdem ich keine Hoffnung auf Wetterbesserung mehr habe) sagt man mir, dass man den Laden und die Werkstatt des Messermachers Mats Lindmarks besuchen kann.
Mats Lindmarks
Mats, 51, hat 15 Jahre lang Holzfällmaschinen (die wirklich grossen) repariert. Danach war er als Lehrer tätig, bevor er sein Hobby zum Beruf gemacht hat – seit 6 Jahren ist er Messermacher. In seiner Schmiede bearbeitet er den Stahl, in der Holzwerkstatt stellt er Griffe und Scheiden her. Jedes Messer ist ein Unikat (bis auf wenige Modelle, die er in Serie als „Cashcows“ herstellt).
Messer produziert er allerdings hauptsächlich von Januar bis Mai, wenn „die Arvidsjaurer schlafen und vor dem Fernseher sitzen“. In den anderen Monaten erledigt er vielfältige Schreineraufträge. Und im Moment ist er so beschäftigt, dass es nicht möglich ist, mit ihm zusammen ein Messer herzustellen (was ich sehr gerne gemacht hätte).
In Zukunft möchte er auch Gitarren bauen. Und sein Traum sind Schiffe. Mit einem Ruderboot will er beginnen.
Merke – wichtig ist, dass einem die Visionen und Träume nicht ausgehen.
Natürlich kann ich diesen Mann nicht verlassen, ohne Messer zu kaufen.
Grosses Messer (30 cm), Birke mit Rentierhorn-Einlage
Mittleres Messer (22 cm), Birke mit Zinn-Einlage
Kleines Messer (13 cm), „Cashcow“ aus Birke
Leider habe ich meine richtigen Kameras (sprich SLRs) nicht dabei, denn eigentlich wollte ich nur kurz ins Tourist Office (und der Weg, den ich zu Fuss gemacht habe, ist zu weit, um die Kameras zu holen). Mit der Canon G9 kann ich keine guten Fotos von Mats bei der Arbeit machen.
Falls morgen Samstag schlechtes Wetter ist, wird Mats arbeiten, so dass ich Fotos machen kann. Bei gutem Wetter wird er aber mit seiner Frau zum Beerenpflücken gehen.
Für einmal hoffe ich auf schlechtes Wetter.
Freitag, 4. September 2009
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Sali Andi
AntwortenLöschenDas sind ja ganz neue Töne, seit wann wünschst Du Dir schlechtes Wetter? Aber mit der Aussicht auf eine weitere Fabrikbesichtigung ist es ja verständlich...
Grüessli,
Jasmin