Dienstag, 29. September 2009

Hej då Sverige

Heute ist es also passiert. Um 8.52 Uhr, 3 Minuten vor der Zeit, hat die Fähre vom Hafen Varberg abgelegt. Um mich ins 120 Kilometer entfernte Grenå in Dänemark zu fahren.

Ausfahrt aus dem Hafen von Deck Nummer 9 aus gesehen

Alle werfen einen letzten Blick nach Schweden zurück


Heute ist es One-Way only


Am 6. Juni bin ich in Malmö eingefahren, am 29. September habe ich Schweden nun verlassen.

Und am 29. September habe ich es getan – ich habe die Schweden-Flagge auf den Camper geklebt.

Sonntag, 27. September 2009

Fast 1000 Kilometer

Storuman, Vilhelmina, Dorotea, Strömsund, Östersund, Sveg, Mora, Törsby – alles vorbei. 970 Kilometer bin ich seit Sorsele schon gefahren, ich bin wieder südlich des 60. Breitengrades. In Kürze werde ich Schweden verlassen.

Im Hinblick auf das Verlassen von Schweden denke ich ab und zu auf Spanisch: Soy sueco. Wobei ich die zweite Bedeutung meine.

Mein nächstes Ziel ist der 2. Oktober, 9.06 Uhr. Dann muss ich auf dem Perron in Hamburg stehen. Denn dann wird Esther hier eintreffen. Damit wir die letzte Etappe zurück in die Schweiz gemeinsam zurücklegen können. Ich freue mich darauf.

Freitag, 25. September 2009

Hej då, Lappland

Ich habe Lappland verlassen. Und dabei werde ich emotional. Beim Verlassen von Sorsele, auf dem Inlandsvägen, „meiner“ E45, kommen mir die Tränen. Tränen der Freude für die gute Zeit, die ich hier erlebt habe, Tränen der Trauer, dass ich dies nun hinter mir lasse. Ich bereue keine Sekunde der Zeit, die ich hier verbracht habe.

Auf der E45 südlich von Sorsele

Einen speziellen Dank möchte ich Matthias und Barblina aussprechen, bei denen ich die letzten zweieinhalb Wochen verbracht habe. Ich habe selten so offene Menschen erlebt, bei denen ich mich nach so kurzer Zeit zu Hause gefühlt habe. Tack så mycket. Ich hoffe, dass Euer Projekt Erlebnis-Wildnis zum vollen Erfolg wird.

Und Matthias: An Dir hat mich nicht nur die positive Einstellung gefreut, besonders beeindruckt hat mich Deine Grosszügigkeit. Du warst immer besorgt, dass es allen möglichst gut geht, hast nie nur auf Deinen eigenen Vorteil geschaut. Hast immer alles hergegeben, wenn es gut für die Situation war. Ich hoffe, mir ein Stück dieser Eigenschaft abschneiden zu können.

Glücklicherweise habe ich ein Papier in der Hand, das mir verspricht, wieder hierher zurückkommen zu können.

Gutschein

Montag, 21. September 2009

Rentierschlachtung

Im Herbst treiben die Sami ihre Rentiere zusammen, um einen Teil der Herde zu schlachten. Das Fleisch wird zu einem grossen Teil zum Eigenbedarf, zu einem kleinen Teil für den Verkauf verwendet.

In der Nähe von Ammarnäs haben wir uns eine Rentierschlachtung angesehen. Natürlich bin ich mit etwas gemischten Gefühlen da hingefahren. Doch das Ganze hat sich nicht als Schlachterei, sondern als ruhiger, geordneter Vorgang dargestellt, der zum Jahresablauf der Sami gehört.

Die weit verstreuten Rentiere werden mit Motorrädern, Quads und kleinen Helikoptern zusammengetrieben. Da nur Böcke geschlachtet werden sollen (Kühe und Jungtiere werden verschont), versucht man, vor allem diese hierher zu bringen. Am Schlachttag sind hier somit ca. 5000-6000 Rentiere versammelt, etwa die Hälfte der Herden der hier ansässigen Samen.

Die Umgebung ist voller Rentiere

In Einheiten von ein paar hundert Tieren werden die Rentiere in einen runden Pferch getrieben.



Im Pferch laufen die Tiere im Kreis herum, man spürt eine gewisse Nervosität, es ist ein Grollen wie von einem Erdbeben zu hören.







Mit Lassos bewehrt mischen sich die Sami unter die Rentiere.


Sichtung und Auswahl der Tiere

Die zu schlachtenden Tiere werden mit dem Lasso eingefangen…





… und zum Schlachtplatz gebracht.



Nach dem Töten werden sie zum Ausbluten hingelegt.





Das Blut wird in Kübeln gesammelt, um später zu Blutpudding verarbeitet zu werden.

Sammeln des Blutes


Das Blut muss bis zum Erkalten gerührt werden, damit es nicht gerinnt


Danach werden die Tiere an die Orte gezogen, an denen sie gehäutet und ausgenommen werden.





Es wird (fast) alles verwertet…

Fleisch

Felle


Geweihe


Die Eingeweide werden zentral gesammelt (ich habe nicht nachgefragt, was damit gemacht wird).



Das alles sieht zwar vielleicht brutal aus, aber insbesondere als Fleischesser müssen wir uns klar sein, dass dies zum Kreislauf gehört. Und ich habe es wirklich als gesittet und respektvoll erlebt.

Samstag, 19. September 2009

Hundegeburt

An einem Abend, kurz vor dem Abendessen, beginnt Akpa, die trächtige Hündin, ihre Jungen zur Welt zu bringen.

Das erste, erst wenige Minuten alt

Es beginnt sofort zu trinken

Auch eine halbe Stunde später hat es noch ungeteilte Aufmerksamkeit …

… und erkundet die Umgebung

Doch eine Stunde nach dem ersten kommt das zweite

Und auch dieses findet zielsicher die Tankstelle

Auch zu zweit geht es wunderbar

In der Zwischenzeit ist es nach 19 Uhr, zu dunkel, um zu fotografieren, ohne die junge Hundefamilie zu stören.

Am späteren Abend kommt noch ein drittes Junges zur Welt. Am frühen Morgen sind es dann 5, und um 9.30 Uhr sieht es folgendermassen aus:

Es ist eng geworden

Bei genauem Hinsehen wird klar – nun sind es 7

Barblina und Matthias umsorgen die Kleinen

Zum wägen der Jungen muss Akpa aus dem Zwinger gebracht werden, denn sie wehrt sich heftig, wenn man versucht, ihr ein Junges wegzunehmen. Während der ganzen Zeit geht sie bellend und jaulend um den Zwinger herum.

Die Jungen sind alle zwischen 580 und 640 Gramm schwer.

Eine Hand voll Hund

Die Präsentation der Jungen

Als Akpa zu ihren Jungen zurück kann, zeigt sie, dass sie so eine Trennung nicht mehr dulden wird.

In aufmerksamer Verteidigungsstellung

Freitag, 18. September 2009

Wanderung

Natürlich sind wir hier nicht immer nur am Häuser bauen. Einen der sonnigen und warmen Tage haben wir zum Beispiel für eine Wanderung in einem nahe gelegenen Naturreservat genutzt. Es war so angenehm warm, dass ich den ganzen Tag im T-Shirt unterwegs war.

In den letzten Tagen haben sich die Birken herbstlich gelb verfärbt, so dass sie zusammen mit dem Wasser und dem Himmel eine wunderbare Farbkombination ergeben.

Hängebrücke als Zugang zum Naturreservat

In völliger Abgeschiedenheit haben hier zwischen 1892 und 1963 Leute gewohnt

Rast auf der sonnenbeschienenen Treppe eines der restaurierten Häuser

Unser Schwede ist glücklich, in der Natur zu sein

Sinnieren über einem geknickten Baum


Aus diesen Geschwüren an Birkenstämmen werden schöne Trinkgefässe und Messergriffe gemacht


Mehr Natur geht nicht

Wunderbare Farbkombination

Auch der Himmel bietet einen schönen Hintergrund

Am Zusammenfluss zweier Flüsse

Die Wolken wollen das Bild vollenden

Und bei all dem sind wir während des ganzen Tages keiner Menschenseele begegnet.

Hausbau bis zum Dach

Am zweiten Hausbau-Tag starten wir um 10.45 Uhr mit dem zweiten Stockwerk.

Start zum zweiten Bautag

Die Arbeit gestaltet sich nun etwas schwieriger. Da wir kein Gerüst haben, heisst die Sequenz immer wieder: Leiter setzen, Leiter rauf, Leiter runter, Leiter setzen … Zudem müssen die Balken immer höher hinaufgehoben und –gezogen werden, was mit der Zeit in die Knochen geht. Das Haus wächst heute somit wesentlich langsamer als noch am Vortag.

Arbeit in luftiger Höhe

Auch ich hämmere nun mit

Um 15.45 Uhr sind die ersten paar Balkenlagen des 2. Stocks gesetzt

Der Bauherr scheint mit dem Fortschritt zufrieden zu sein

Um 17.15 Uhr haben wir den geraden Teil des zweiten Stockwerks abgeschlossen. Nun beginnt die Dachschräge. Wir schliessen den Tag hier ab, den Rest bis zum Firstbalken werden wir morgen machen.

Arbeitsschluss um 17.15 Uhr

Am dritten Hausbau-Tag nehmen wir um 11 Uhr den Dachteil in Angriff. Für die Stabilität der Seitenteile muss eine Hilfskonstruktion angebracht werden.

Hilfslatten werden angebracht

Die Seiten nehmen Form an

Schon beeindruckend hoch

Die Arbeit ist auch für Zuschauer interessant

Um 13.30 Uhr sind es nur noch wenige Balken

Wir müssen uns immer mehr strecken

Um 14.15 Uhr sind alle Wände hochgezogen. Als nächstes muss der ca. 150 Kilo schwere Firstbalken gesetzt werden. Wir beenden das Tageswerk und warten auf den Bagger, der an einem der kommenden Tage kommen wird, um den schweren Balken hochzuheben.

Schluss des 3. Bautages