Im Wald von Armoika zeigen die Bretonen auch wieder, dass sie viel Sinn für Legenden haben. Und viel Phantasie für Namensgebung. Eine simple kleine Grotte heisst "La Grotte d'Artus, wild übereinandergeschichtete runde Felsbrocken heissen "Le Ménage de la Vierge", ein Tümpel heisst "La Mare aux Sangliers" oder "La Mare aux Fées", ein kleiner Wasserfall heisst "Le Gouffre", aus dem die Schreie derjenigen ertönen, die hineingestossen wurden. In langen, verregneten (es war 3 Tage lang sehr verhangen und verregnet) Spaziergängen habe ich viele dieser Orte erkundet.
Le Ménage de la Vierge
Nach dem Wald bin ich an die Westküste gefahren, da, wo es bis Amerika nur noch Wasser gibt. Und da kam auch die Sonne wieder, die mir bis heute treu geblieben ist. Die Küste lädt vor allem zum Wandern ein, denn zum Baden ist es noch eindeutig zu kalt. Neben schönen Buchten, felsigen Küstenlinien und Sandstränden gibt es auch Leuchttürme zu bewundern, wie jenen an der Pointe de St.-Mathieu, der neben der Ruine eines mittelalterlichen Klosters steht.
Leuchtturm Pointe de St.-Mathieu
Und dann ist da der Ort Portsall. Einerseits gibt es hier einen kleinen Naturhafen, der sich alle 6 Stunden füllt und wieder leert. Der Tidenhub (9 Meter) ist grösser als die grösste Wassertiefe des Hafens (7 Meter). Der Hafen wird bei Ebbe also völlig entleert. Und dann sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld, all die "toten" Schiffe, die sinnlos kreuz und quer liegen.
Hafen von Portsall bei Flut und Ebbe
Mit Portsall ist aber ein anderer Name verbunden: Amoco Cadiz. Etwas mehr als einen Kilometer vor Portsall ist die Amoco Cadiz 1978 mit 230'000 Tonnen Rohöl an Bord gesunken. Die Küste von Portsall war die erste von insgesamt 300km, die von der Maré Noire, wie sie genannt wird, bedeckt wurde. Für die Helfer war es damals eine Sysiphus-Arbeit, die Küste zu säubern, doch die Natur hat mittels starker Winterstürme geholfen und die Sache gerichtet.
Heute zeugt nur noch der gerissene, 20 Tonnen schwere Anker der Amoco Cadiz am Hafen von der Katastrophe.
Anker der Amoco Cadiz am Hafen von Portsalle
Jetzt werde ich an der Nordküste noch einige wenige Orte anfahren, und mich danach auf den Weg nach Norden machen. Das Nächste Wochenende will ich in Dänemark verbringen, bevor ich dann nach Schweden übersetze.
Oh, das hätte ich fast vergessen. Auch im Westen gibt es Menhire. Bei einem solchen ist mir ein Schnappschuss geglückt.Ich habe mich selber neben dem Menhir de Kerloas (mit etwas über 10 Meter der grösste noch stehende Menhir Frankreichs) stehend erwischt. Leider ist das Bild etwas schräg, aber das haben Schnappschüsse so an sich.
Ich neben dem Menhir de Kerloas
Sonntag, 24. Mai 2009
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